Nationales Bronze für die Falcons

Neddens und Meyer holen Bronze auf deutscher Meisterschaft, Pollehn debütiert auf DM

Nach erfolgreichen Kämpfen auf der norddeutschen Meisterschaft traten 3 unserer Athleten auf den deutschen Meisterschaften des DJJV in Gelsenkirchen an – Dennis Meyer, Jannis Pollehn und Manuel Neddens. Für Jannis Pollehn war es die erste Saison als Wettkämpfer und damit auch die erste Teilnahme an den nationalen Meisterschaften. Allein das ist schon eine starke Leistung unseres Newcomers!
Dennis war bereits im letzten Jahr auf den deutschen Meisterschaften in München dabei und holte sich im Fighting den 5. Platz und im NeWaza Platz 7.
Manuel startete auch das zweite Mal auf der DM – das letzte Mal war allerdings 2007 in Wiesbaden (Platz 7 im Fighting). Qualifizieren konnte er sich auch im Jahr 2023, konnte aber wegen einer Verletzung nicht starten.

Das Event startete am 15. März (Freitag) abends mit dem Wiegen für den 1. Kampftag. Insgesamt waren über 250 Athleten in den Altersklassen U21 und Adults für die Meisterschaften gestartet. Ausgerichtet wurde das Event vom Bushido-Ryu e.V. Gelsenkirchen, der auch die kommenden Europameisterschaften ausrichten wird.

 

Tag 1 – Fighting

Die Disziplin Fighting wurde am ersten von zwei Wettkampftagen ausgetragen. Nach einer kurzen Begrüßung um 08:30 ging es mit den Klassen -94kg und +94kg für Dennis und Manuel gleich um 09:00 los.

Bei den Herren -94kg startete Dennis gegen Philip Freund aus Bayern. Während Dennis hier in den Parts 2 und 3 überlegen war (Wurf- bzw. Bodenkampf), konnte der Bayer im Part 1 vorlegen. Dort gibt es leider auch schneller Punkte, sodass Dennis hier trotz seines starken Games nach Punkten unterlag. Damit schied er im Achtelfinale aus der ersten KO-Runde aus, hatte aber in der zweiten Runde noch die Gelegenheit, sich Bronze zu erkämpfen.
Dort ging es für Dennis dann gegen Patrick Reichmeier, ebenfalls aus Bayern. Diesen Kampf gewann Dennis vorzeitig mit Full Ippon und kam dem Edelmetall damit einen Schritt näher.
Anschließend sollte das kleine Finale um Platz 3 kommen. Bereits jetzt hatte Dennis an seine Leistung aus dem Vorjahr angeknüpft. Zwar konnte er damit das Event bereits als Sieg für sich verbuchen, hatte das erste DM-Bronze seiner Karriere aber direkt im Blick.
Sein Gegner, Mike Wetzka aus NRW, war zuvor im Viertelfinale aus der ersten Runde ausgeschieden und wollte ebenfalls nach dem 3. Platz greifen. Diesen Griff wusste Dennis aber gekonnt zu verhindern und holte nach einem kurzen und siegreichen Kampf die erste Bronzemedaille für den SV Küsten auf nationaler Ebene.

Parallel ging es für Manuel bei den „großen Jungs“ über 94kg los. Den ersten Kampf durfte er gegen den 2. der Weltrangliste aus Bayern – Lukas Bombik – bestreiten. Kurz nach Kampfbeginn wurde er durch einen illegalen Tritt zum Kehlkopf verletzt, konnte den Kampf nach kurzer Pause aber weiter fortsetzen. Gegen einen Gegner dieses Kalibers konnte er leider nur einige Zeit schinden. Im Bodenkampf konnte er kurz die Offensive ergreifen, musste sich dann aber geschlagen geben.
Kampf Nr. 2 gegen Lennart Brandt, ebenfalls aus Niedersachsen, war dann kurz und schmerzlos. Nach 53 Sekunden besiegte er den 13 Jahre jüngeren und deutlich schwereren Gegner mit Full Ippon und holte sich seinen ersten Sieg des Turniers.
Im dritten Kampf ging es gegen Frank Schmidt aus Sachsen. Der Routinier aus dem Freistaat ist bereits seit den 90ern aktiv auf der Matte und war einer der erfahrensten Kämpfer des Turniers. Allerdings konnte unser Kämpfer auch hier wieder den Sieg erringen – wie zuvor mit Full Ippon in unter einer Minute.
Im letzten Kampf ging es für Manuel dann gegen Dominik Krausse. Der Bayer hatte im Jahr 2021 noch Gold nach Hause geholt und im letzten Jahr Bronze auf der Europameisterschaft in Kroatien erkämpft. Unter anderem für diese Erfolge bekleidet er Rang 13 in der Weltrangliste.
Auch hier konnte Manuel gegen den Top-Athleten zunächst noch einige Punkte sammeln, musste den Sieg aber – nicht zuletzt wegen der Verletzung aus seinem ersten Kampf – an seinen Gegner abgeben.
Hinter den beiden Bundeskaderathleten aus Bayern hatte er sich damit den dritten Platz verdient. Damit bekam er für sich die erste und für den SVK die zweite DM-Bronzemedaille – denn Dennis war damit ca. 30 Sekunden schneller.

Für Jannis ging es in der U21 -77kg gegen 15:00 los. Seinen ersten Kampf auf bundesdeutscher Ebene bestritt er gegen Khasmagomed Umkhaev aus Sachsen-Anhalt. Sein erfahrenerer Gegner konnte ihm leider sein Spiel aufzwingen, sodass Jannis sein Glück später in Doppel-KO um Platz 3 suchen musste. Keine Schande – denn unser Newcomer trat hier gegen den späteren deutschen Meister an.
In Kampf Nr. 2 ging es gegen Alan Stocks aus NRW auf die Matte. Jannis konnte hier weite Teile des Kampfes kontrollieren. Seinem Gegner gelang es allerdings in den kritischen Momenten die Oberhand zu gewinnen und die nötigen Treffer zu landen. Nach fast voller Kampfzeit schied Jannis durch einen Full Ippon des Gegners aus diesem Teil des Turniers aus.

 

Tag 2 – Newaza

Am zweiten Wettkampftag starteten Dennis und Jannis zusätzlich in der Disziplin Newaza bzw. „Brazilian Jiu Jitsu“. Mit dabei waren Lasse, ebenfalls ein Newcomer, und Jonas, seit letztem Jahr Athlet im Landeskader Niedersachsen, aus dem JC Riestedt. In der mittlerweile seit 2,5 Jahren bestehenden Trainingsgemeinschaft arbeiten die 5 Athleten mit einigen weiteren zusammen an der Verbesserung ihrer Fähigkeiten – eine Zusammenarbeit, die sich für SVK und JCR sehr lohnt.

Den Anfang machte Lasse hier in der Klasse Adults +94kg. Sein Gegner Benjamin Huegel kam aus dem Landesverband Württemberg. Nach ausgeglichenen anderthalb Minuten gelang Huegel ein Takedown, nach dem er Lasse am Boden bis zum Ende des Kampfes mit seinem größeren Gewicht halten konnte. Der Sieg ging somit leider nach Süddeutschland.   
Seinen Kampf in der Trostrunde bestritt er gegen Mauricio Poepsel, ebenfalls aus Württemberg. Die erste Hälfte des Kampfes war ein ausgeglichenes hin und her mit Angriffen beider Kämpfer. Schließlich konnte der Württemberger unseren Lasse jedoch mit einem Takedown zu Boden bringen und zunächst in die Mount zu kommen. Hieraus konnte Lasse sich aber wieder befreien und setzte seinem Gegner wieder zu. Schließlich gelang es ihm jedoch nicht, alle Angriffe abzuwehren und er fand sich in einem Seitstreckhebel wieder, der ihn zur Aufgabe zwang.          
Damit ging es für den Riestedter Newcomer in seiner ersten Saison mit dem 9. Platz auf der DM nach Hause.

Am Nachmittag starteten die übrigen 3 Athleten parallel. Jannis wieder in der U21 -77kg, Dennis und Jonas zusammen bei den Adults -94kg.
Die Klasse von Dennis und Jonas war in diesem Jahr außergewöhnlich stark besetzt. In der mit 13 Kämpfern besetzten Klasse fanden sich 4 Athleten aus dem Bundeskader, u.a. auch die Weltranglistenplätze 1 und 5.

Den ersten Kampf bestritt Dennis gegen Matthis Asendorf aus NRW. Dennis konnte dem Inhaber von Platz 48 aus der Weltrangliste lange Zeit Paroli bieten und übernahm zu Beginn des Kampfes sogar die Kontrolle. Diese konnte er allerdings nicht halten und wurde in die Defensive gedrängt. Am Ende gelang es seinem Gegner erst nach fast voller Kampfzeit eine Würgetechnik mit dem Knie durchzuführen und Dennis schließlich doch zur Aufgabe zu zwingen.             
In seinem zweiten Kampf hatte Dennis es dann mit Robertson Linsner aus Hessen zu tun. Der Wiesbadener war nicht nur im Januar in den hessischen Landeskader berufen worden, sondern trägt aktuell auch den Titel als deutscher Meister im Judo. Damit wartete auch hier wieder ein harter Brocken auf Dennis.              
Dennis übernahm im Kampf jedoch schnell die Kontrolle und zwang seinem Gegner sein Spiel auf. Gegen die rohe Kraft des Hessen ging es dann allerdings nur mühsam weiter. In den ersten 4 Minuten konnte Dennis nach und nach einige Punkte sammeln und übernahm die Führung, während sein Gegner in die Defensive gezwungen war. Leider gelang diesem in einem kritischen Moment ein Konter und er konnte mit Folgeaktionen in Führung gehen. Kurz vor Ablauf der Kampfzeit musste sich Dennis noch einem Aufgabegriff geschlagen geben.          
Damit war die DM für ihn in diesem Jahr mit Platz 9 beendet. Im letzten Jahr war es zwar noch Platz 7, jedoch konnte er in Anbetracht des stärkeren Aufgebots an Gegnern sein Ergebnis faktisch halten.

Für Jonas ging es parallel in einem anderen Zweig des KO-Systems los. Hier bezwang er Igor Kunjavskij aus NRW nach einem mühsamen Kampf durch Punktvorsprung. Seinen zweiten Kampf gegen Bjoern Prinz aus Hessen verlor er jedoch. Auch dieser Kampf wurde nach Ablauf der Zeit nach Punkten entschieden.
Anschließend ging es gegen Tobias Kruger, wieder aus NRW. Nachdem auch dieser Gegner bezwungen war, fand sich Jonas im Duell gegen Matthis Asendorf, der zuvor Dennis besiegt hatte. Allerdings musste der Riestedter Athlet sich hier geschlagen geben. Am Ende ging es für ihn mit Platz 7 nach Hause.

Für Jannis ging es mit einem Kampf gegen einen Hessen los – Florian Bork. Jannis konnte hier immer wieder die Offensive ergreifen und alle Versuche seines Gegners einen Aufgabegriff anzusetzen verhindern. Letztlich musste er sich aber nach Punkten geschlagen geben. Auch hier sollte sich später zeigen, dass Jannis als erstes gegen den späteren deutschen Meister kämpfen durfte, wie bereits am Vortag im Fighting.        
Jannis‘ zweiter Gegner war dann Florian Mönkemeyer aus Niedersachsen. Bereits zweimal trafen die beiden Athleten aufeinander, zunächst auf Landes- und später auf Gruppenebene, beide Male könnte Mönkemeyer den Kampf für sich entscheiden. Zwar gelang es Jannis auch dieses Mal nicht, siegreich aus dem Kampf zu gehen. Allerdings konnte er seinen Gegner immer wieder in Bedrängnis bringen und seine Fortschritte während der Saison zeigen.                
Am Ende reichte es für Jannis dann für den 5. Platz. Ein stolzes Ergebnis für das erste Mal DM.

 

Fazit

Die meisten neuen Athleten schaffen es nicht, sich für höhere Meisterschaften zu qualifizieren. Wenn doch, dann sehen sie aber häufig von einer Teilnahme an der DM oder auch Gruppenmeisterschaft ab, da sie noch vor der Auseinandersetzung mit den Besten des Landes zurückschrecken. Jannis hat hier in beiden Aspekten vorgelegt und nicht nur gute Leistungen, sondern auch ein starkes Wachstum während der Saison gezeigt. Manuel und Dennis haben, obwohl schon lange dabei, auch bewiesen, dass sie noch längst nicht in ihrem Zenit angekommen sind und in jeder Saison nach höheren Platzierungen greifen.
Unsere Athleten haben uns hier wieder einmal gut vertreten. Das ganze Team ist stolz und freut sich darauf, auf den nächsten Turnieren wieder mitzufiebern.

 

 

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